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Pflege mit Verstand – wann Waschen, Schneiden, Scheren wirklich sinnvoll ist

🌿 Zwischen Wohlfühlritual und Hautstress

Hund liegt zwischen Pflegeprodukten

Pflege ist Fürsorge – aber nicht alles, was sauber aussieht, ist gesund.


Gerade bei Haut und Fell zeigt sich, wie empfindlich der Hund auf Überpflege reagieren kann.


Aktuelle veterinärmedizinische Untersuchungen belegen, dass zu häufiges Baden oder der Einsatz ungeeigneter Produkte die Hautbarriere stören und das Mikrobiom verändern können (vgl. Santoro et al., Veterinary Dermatology, 2022).


Im StreichelWerk in Dorsten arbeite ich mit einem ganzheitlichen Ansatz:


Ich biete natürliche Fellpflege an, die Haut und Fell respektiert – ohne Silikone, ohne aggressive Tenside, dafür mit pflanzlich basierten, pH-neutralen Produkten. Ziel ist nicht bloß ein gepflegtes Äußeres, sondern echte Hautgesundheit und Wohlbefinden.



Die Haut – ein komplexes Schutzorgan


Die Haut ist das größte Organ des Hundes. Sie bildet eine Barriere gegen Bakterien, Pilze, Parasiten und Austrocknung.Der Talgfilm enthält Lipide, antimikrobielle Peptide und Mikroorganismen, die zusammen das Hautmikrobiom bilden.Wird diese Schicht häufig abgewaschen, verändert sich die Mikroflora, was zu Trockenheit, Juckreiz und Entzündungen führt (Olivry & Papasian, 2021).


💡 Fachlich wichtig:

  • pH-Wert der Hundehaut: 6,5–7,5 (menschliche Haut: 4,5–5,5)

  • Menschenshampoos sind deshalb nicht geeignet, sie stören das natürliche Hautmilieu.



Wann Baden sinnvoll ist – und wann nicht


Empfohlen:

  • Nach starker Verschmutzung oder Geruch

  • Bei ärztlich diagnostizierten Hautproblemen (mit therapeutischen Shampoos)

  • Vor Trimm- oder Pflegeterminen


Eine Studie der LMU München (Tierärztliche Praxis Kleintiere, 2019) zeigt, dass häufiges Baden (> 1× pro Woche) die Lipidkonzentration der Haut signifikant reduziert.


In meiner Arbeit im StreichelWerk Dorsten werden Bäder immer individuell auf Felltyp und Hautzustand abgestimmt – und nur dann durchgeführt, wenn sie wirklich notwendig und verträglich sind.



Schneiden, Scheren oder lieber lassen?


Nicht jede Fellstruktur profitiert von Schur.

Das Fell des Hundes hat thermoregulatorische Funktionen: Deckhaar schützt vor UV-Strahlung, das Unterfell isoliert gegen Kälte und Hitze.


Studien (Kwon et al., Applied Animal Behaviour Science, 2020) zeigen, dass Hunde mit intaktem Deckhaar bessere Temperaturstabilität haben als geschorene Tiere.


💚 Im StreichelWerk werden Hunde mit Doppelfell (z. B. Aussie, Golden Retriever, Spitz) nicht geschoren, sondern ausgebürstet und entfilzt – so bleibt die natürliche Schutzfunktion erhalten.



Hautphysiologie & Pflegehäufigkeit


Die Talgdrüsen reagieren auf äußere Reize:Zu häufiges Waschen führt zur seborrhoischen Gegenregulation – die Haut produziert mehr Fett, obwohl sie austrocknet (Müller & Knottenbelt, 2020).


Felltyp

Pflegefrequenz

Fachlicher Hinweis

Kurzhaar (Labrador)

1–2×/Woche bürsten

fördert Durchblutung

Langhaar (Collie)

3–4×/Woche

verhindert Filz, fördert Luftzirkulation

Rauhaar (Terrier)

8–12 Wochen trimmen

entfernt abgestorbene Haare

Lockenfell (Pudel)

6–8 Wochen schneiden

kein Haarwechsel

Doppelfell (Spitz, Aussie)

regelmäßig bürsten

Scheren stört Thermoregulation


Sommermythos: Weniger Fell = weniger Hitze


Das Fell funktioniert wie eine natürliche Klimaanlage.


In einer Untersuchung der Uni Padua (Santoro et al., 2021) zeigten Hunde mit intaktem Doppelfell niedrigere Hauttemperaturen als geschorene Tiere.


Das Deckhaar reflektiert Sonnenstrahlung und schützt vor UV-Schäden.



Auswahl geeigneter Pflegeprodukte


  • pH-Wert: 6,5–7,5

  • Ohne Sulfate, Parabene, Alkohol oder Silikone

  • Milde Tenside: Kokos- oder Decylglucosid

  • Rückfettend: Panthenol, Aloe Vera, Haferextrakt


💡 Wissenschaftlich belegt: Panthenol stärkt die Hautbarriere und verbessert die Hydratation (Martinez et al., Veterinary Dermatology, 2018).


Alle Produkte, die ich im StreichelWerk verwende, entsprechen diesen Kriterien – hautfreundlich, biologisch abbaubar und frei von künstlichen Duftstoffen.



🌼 Fazit


Pflege mit Verstand bedeutet, den Hund als Ganzes zu sehen.Haut, Fell, Talg und Mikrobiom bilden ein sensibles System.

Mit natürlichen Produkten, Ruhe und Fachwissen lässt sich echte Gesundheitsvorsorge betreiben – nicht nur Kosmetik.

„Natürliche Fellpflege ist keine Mode – sie ist Respekt vor dem, was der Körper des Hundes selbst leisten kann.“ 💚

 
 
 

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